Baskische Literatur in Biographien

Im 20. Jahrhundert zählte der 1933 geborene Schriftsteller Gabriel Aresti zu den wichtigsten des Baskenlands. Seine Kindheit verbrachte er in Bilbao und wurde spanischsprachig aufgezogen. Nachdem er sich die baskische Sprache selbst beigebracht hatte, arbeitete er mit 21 Jahren für verschiedene Magazine. „Downhill“ war sein erstes Werk, „Stein und Land“ (1964), „Der baskische Stein“ (1968) und „Dieses Land aus Stein“ (1971) waren jedoch wesentlich populärer. Wichtigstes Thema in seinen Romanen ist der soziale Realismus. Er schrieb auch Theaterstücke und Kurzgeschichten, und war ebenfalls als Übersetzer tätig. Aufgrund seiner linken sozialen Einstellung und deren Verherrlichung in seinen Werken, bekam er starken Gegenwind und musste sich harsche Kritik gefallenlassen. Nach der Gründung seines eigenen Verlags, förderte er junge baskische Autoren.

Der 1959 in San Sebastián geborene Lyriker und Prosaschriftsteller Fernando Aramburu siedelte Mitte der 80er Jahre nach Deutschland über. Nach dem Studium der Philologie war er als Spanischlehrer tätig. Einen seiner vielen Auszeichnungen bekam er im Jahr 1997 für seinen ersten Roman „Limonenfeuer“, nämlich den Madrider Literaturpreis. Es folgten noch viele weitere Preis, darunter den wichtigsten Literaturpreis Spaniens, den Premio Nacional de la Crítica, im Jahr 2017. International bekam vor allem sein Roman „Patria“aus dem Jahr 2016 Aufmerksamkeit., von dem rund 800.000 Exemplare verkauft wurden. Die Handlung spielt im Baskenland und befasst sich mit dem Terror, der von der ETA ausgeht. Inzwischen wurde diese Geschichte auch erfolgreich als Serie verfilmt.

Im Jahr 1958 erblickte der Schriftsteller Joseba Sarrionandia das Licht der Welt und absolvierte später ein Studium der baskischen Literatur in Bilbao. Zusammen mit ein paar anderen Leuten gründete er eine revolutionäre Zeitung, in der er unter anderem Essays und Gedichte publizierte. Im Jahr 1980 wurde der 22-Jährige wegen seiner angeblichen Zugehörigkeit zur ETA ins Gefängnis gesperrt, konnte aber nach fünf Jahren ausbrechen. Seit 1985 ist sein Aufenthaltsort unbekannt. Während seiner Zeit im Knast schrieb er neben dem Dasein als Gefangener auch über Trennung und Entfernung, was andere Autoren sehr beeinflusste. Sein populärstes Werk ist der Roman „Der gefrorene Mann“, für den er auch den Preis der spanischen Literaturkritik verliehen bekam.

Bernardo Atxaga im Jahr 1951 als Joseba Irazu Garmendia im Baskenland geboren. Nachdem er sein Studium der Wirtschaftswissenschaften und der Philosophie erfolgreich abgeschlossen hatte, widmete er sich der Schreiberei und wurde in seiner Heimat schnell populär. Nur wenige Schriftsteller außer ihm, konnten einen ähnlichen internationalen Erfolg verzeichnen. Unter der Herrschaft Francos hatten es Autoren nicht leicht, und zahlreiche Bücher wurden verbrannt. Atragas Romanen kann man den Widerstand gegen Franco entnehmen. Mehrere seiner Werke wurden ausgezeichnet, wobei sein Roman „Obabakoak“ den wichtigsten Literaturpreis von Spanien einheimsen konnte. Dieses Buch war weltweit ein großer Erfolg und wurde in über 30 Sprachen übersetzt.

Die 1928 in Barcelona als Genoveva Forest Tarrat geborene Eva Forest war nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Verlegerin, Ärztin und berühmte Widerstandskämpferin. Da sie sich gegen den Diktator Franco auflehnte, kam es mehrfach zu Verhaftungen und Folterungen. Diese Erlebnisse wurden auch häufig in ihren Erzählungen thematisiert. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Medizinstudium und arbeitete nebenher in der psychologischen Abteilung eines Krankenhauses. In dieser Zeit lernte sie auch ein paar Leute kennen, die ihre politischen Ideale stark prägten. Im Exil in Paris befasste sie sich mit Soziologie und veröffentlichte ihren Roman „Februar“. Der internationale Durchbruch gelang ihr im Jahr 1975 mit dem Band „Tagebuch und Briefe aus einem spanischen Gefängnis“. Eva Forest wurde immer wieder eine Zusammenarbeit mit der ETA unterstellt, und auch an einigen Attentaten soll sie beteiligt gewesen sein. 1991 gründete sie einen eigenen Verlag, der sich vor allem der Veröffentlichung politischer Texte widmete.

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